Bündnis Bürgerenergie startet Petition für mehr Rechte von Energie-Prosumern

Deutschland muss Blockadehaltung in der EU endlich aufgeben  

Berlin, 28. März 2018: Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) hat heute eine Online-Petition gestartet, in der es Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auffordert, seine Blockadehaltung gegen neue europaweite Rechte von Energie-Prosumern aufzugeben. EU-Kommission und Europäisches Parlament fordern aktuell, dass alle Bürgerinnen und Bürger erneuerbaren Strom problemlos selbst erzeugen, nutzen und weiterveräußern können. „Ausgerechnet die deutsche Bundesregierung will bessere Rahmenbedingungen für diese klimafreundliche und dezentrale Art der Energieerzeugung verhindern“, sagt René Mono, Vorstand beim Bündnis Bürgerenergie: „Auch bei den gestrigen Verhandlungen zwischen Kommission, Parlament und Mitgliedsstaaten ist die deutsche Bundesregierung, wie aus einer schriftlichen Frage an die Bundesregierung hervorgeht, massiv als Bremser der Bürgerenergie aufgetreten.“

Mit breiter Unterstützung der Bürgerenergie-Community will das BBEn den Bundeswirtschaftsminister dazu bewegen, diese Blockadehaltung zu beenden. „Bei den derzeit stattfindenden Verhandlungen in Brüssel sollte Deutschland im Interesse einer dezentralen und ökologischen Energiewende dem besonders prosumerfreundlichen Vorschlag des Europäischen Parlamentes zustimmen – und so endlich den Weg ebnen für Bürger- und Nachbarschaftsstrom in den Städten Deutschlands und Europas“, so Mono.

Das Bündnis Bürgerenergie ist sich sicher: Millionen potenzielle Prosumerinnen und Prosumer in der EU wären bereit, ihre erneuerbare Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen, um aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun – etwa, indem sie eine eigene Solaranlage betreiben und auch ihre NachbarInnen günstig mitversorgen können. „Doch noch immer sind gerade in den Städten viele Dachflächen ungenutzt, weil finanzielle und rechtliche Hürden dem Bürgerstromkonzept bis heute entgegenstehen“, sagt Mono. Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner müssen deshalb schmutzigen Kohlestrom oder gefährlichen Atomstrom aus dem Netz beziehen – anstatt saubere Sonnenenergie vom eigenen Dach oder dem des Nachbarn zu nutzen.

Das EU-Parlament will das ändern. In der kommenden Erneuerbaren-Energien-Richtlinie wollen die Parlamentarier Prosumern ermöglichen, auch über den eigenen Haushalt hinaus Strom in die Nachbarschaft abzugeben, ohne durch hohe Abgaben und komplizierte Auflagen daran gehindert zu werden. „Die Vorschläge des EU-Parlaments zu Energie-Prosumern sind eine kleine Revolution. Fänden sie Eingang in die neue Erneuerbaren Richtlinie, wäre das ein riesiger Sprung nach vorn für die Energiewende. Doch die Bundesregierung ist vehement gegen die Neuregelung und setzt in Brüssel alle Hebel gegen diese demokratische „Energiewende von unten“ in Bewegung“, sagt Vorstand René Mono. Mit der heute gestarteten Petition will das Bündnis Bürgerenergie dafür sorgen, dass die Bundesregierung ihre Blockadehaltung aufgibt und der visionäre Vorschlag des EU-Parlaments für mehr Prosumerrechte umgesetzt wird.

Das Bündnis Bürgerenergie will die Petition noch vor dem geplanten Abschluss der EU-Verhandlungen im Juni  Bundeswirtschaftsminister Altmaier persönlich in Berlin übergeben. Interessierte können die Petition auf der Kampagnenplattform WeAct unterstützen: https://weact.campact.de/p/prosum  

Pressekontakt: Dr. René Mono, Vorstand Bündnis Bürgerenergie, E-Mail: rene.mono@buendnis-buergerenergie.de  

Das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) e.V. setzt sich für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand ein. Mit über 200 Mitgliedern vereint es über 500.000 EnergiebürgerInnen aus ganz Deutschland, die sich einzeln als Privatpersonen oder gemeinschaftlich als Genossenschaftsmitglieder oder als Mitglieder in Organisationen für eine Stärkung der Energiewende in Bürgerhand engagieren. Diese Menschen eint die Überzeugung, dass die Energiewende nur mit breiter Verankerung der Bürgerenergie erfolgreich fortgeführt werden kann.

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