Die „Energiewende Hunsrück-Mosel eG“ macht mobil: e-CarSharing in Bürgerhand

“e-CarSharing in Bürgerhand” für den Landkreis Bernkastel-Wittlich ist eine Initiative der Genossenschaft “Energiewende Hunsrück-Mosel eG”, kurz EwHM.

Im ländlich geprägten Raum, in dem der Besitz von Erst- und Zweitfahrzeugen die Regel ist, muss sich jetzt erst zeigen, ob Bürger bereit sind ein Auto miteinander zu teilen. Noch dazu ein Elektroauto. Die zweite Frage ist dann, ob das e-CarSharing für die Genossenschaft wirtschaftlich betrieben werden kann.

Das soll eine jetzt gestartete Testphase von vorerst drei Monaten klären. Die Testphase wurde am 9. November im Autohaus Metzen in Monzelfeld mit einer Informationsveranstaltung offiziell gestartet.

Laut Technischem Vorstand Rainer van den Bosch verfolgt die Genossenschaft mit dem Konzept “e-CarSharing in Bürgerhand” zwei Ziele

  1. Zum einen soll den Menschen in einer Kommune die Möglichkeit geboten werden, ohne eigenes Fahrzeug und ohne Ausstoß von Schadstoffen individuell mobil zu sein. Deswegen werden aus-schließlich vollelektrische Fahrzeuge angeboten. Zum anderen sollen
  2. Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Gewerbe die Möglichkeit eröffnet werden, sich an diesem innovativen Geschäftsmodell zu beteiligen und dabei auch selbst zu profitieren.

”Die EwHM eG geht mit zwei modernen, vollelektrischen Fahrzeugen an den Start, einem Renault Zoe und einem Kia eSoul. Beide Fahrzeuge haben ihren permanenten Car-Sharing-Standplatz auf dem Betriebsgelände des Autohauses Metzen. „Wir haben mit diesem Kooperationspartner einen starken Partner an der Seite, der für die Bereitstellung, die fachmännische Wartung und das Laden der Fahrzeuge sorgt“, so Rainer van den Bosch.

Bei der Info-Veranstaltung wurde die Tarifstruktur und die Nutzungsbedingungen von EwHM-mobil erklärt. Diese sind auch unter www.ewhm-mobil.de im Internet zu finden. Außerdem wurde den interessierten Besuchern gezeigt, wie einfach sich ein Fahrzeug per Mobil-App buchen und auf- und zuschließen lässt. Natürlich wurde auch vorgeführt, wie komfortabel sich ein Elektroauto fahren und wie einfach es sich an einer Ladesäule anschließen lässt.

Nun muss sich im Alltag zeigen, wie sich das Geschäftsfeld e-CarSharing in einer dörflichen Gemeinde für die Genossenschaft entwickelt. Denn es gäbe schon einige Unterschiede zwischen dem Betrieb unserer PV-Anlagen und dem e-CarSharing, das wir aufbauen wollen, ist sich Vorstand Wolfgang Stein sicher.

Bei den PV-Anlagen, die die EwHM eG betreibt, ist ja der alles entscheidende Faktor die Sonne. Sie sorgt dafür, dass die erforderlichen Umsätze erzielt werden um die Investitionen zu refinanzieren. Und der Sonne ist es völlig egal, ob die Anlagen für ein paar Tage nicht verfügbar sind, die Anlagen verschmutzt sind oder die Mitglieder der Genossenschaft nett und freundlich zu ihr sind. Sie geht trotzdem jeden Tag auf, und trägt, selbst an bewölkten Tagen, dazu bei, dass „wir mit solar erzeugtem Strom auskömmliche Erlöse erzielen“, so Rainer van den Bosch.

Dagegen ist beim e-CarSharing der alles entscheidende Faktor die Kundschaft aus Fleisch und Blut - mit all ihren unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnissen. Deshalb freuen wir uns auf die mutigen Erprober der gemeinsam genutzten Elektromobilität, die auch akzeptieren, dass am Anfang nicht alle Betriebsabläufe perfekt funktionieren.

Dass die Energiewende Hunsrück-Mosel eG diesen wichtigen Meilenstein erreicht hat, wäre ohne die gute Zusammenarbeit mit dem Autohaus Metzen, der UrStrom eG in Mainz und dem Landesnetzwerk der Energiegenossenschaften in Rheinland-Pfalz (LaNEG) nicht möglich gewesen. Dafür bedankt sich der Vorstand der EwHM an dieser Stelle ganz herzlich.

Und Dank der Einlagen unserer Genossenschaftsmitglieder konnte die komplette Anschubfinanzierung ohne Bankkredit gemeistert werden.

Der Kaufmännische Vorstand Wolfgang Stein gibt sich optimistisch: „Sollte die Testphase erfolgreich sein und wir unsere gesetzten Ziele erreichen, werden wir das Konzept “e-CarSharing in Bürgerhand” zügig auf weitere Gemeinden im Landkreis Bernkastel-Wittlich ausdehnen. „Wir führen bereits Gespräche mit interessierten Kommunen“, erläutert Wolfgang Stein.

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