Zukunftsthema Elektromobilität

Elektromobilität verbindet direkt die bisher getrennten Energie- und Verkehrswelten. Können die Batterien von Elektro-Autos doch überschüssigen, dezentral erzeugten Erneuerbaren Strom speichern. Die Potenziale wachsen, je mehr Solar-, Wind- und Biomasseanlagen Strom erzeugen.

E-Mobilitätsprojekte für Genossenschaften

Den Kern neuer Verkehrskonzepte bildet das e-Carsharing. Doch das Vermieten von E-Autos ist logistisch anspruchsvoll und mit erheblichen Investitionen verbunden. Manche Energiegenossenschaften haben deshalb mit einfachen e-Carsharing-Konzepten begonnen, um Erfahrungen zu sammeln. Die Rabenkopf BürgerEnergie eG in Wackernheim ist z.B. 2015 mit einem E-Fahrzeug gestartet.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Bürgerenergiegenossenschaften, die e-Carsharing-Projekte realsieren. Im August 2020 haben sich einige zu einer Dachgenossenschaft, der Vianova eG zusammen geschlossen. Die Idee ist, e-Carsharing-Standorte nach Bedarf zu entwickeln, dort, wo es Interessenten gibt: Mieterinnen und Mieter im Quartier, Hochschulen, Kommunen, Unternehmen.

  • Gerade in ländlichen und touristischen Regionen ist der Bedarf an flexiblen Mobilitätsangeboten groß. Das zeigen Beispiele von ländlichem Carsharing wie in der Eifel mit E-ifel mobil, im Allgäu  und im Schwarzwald oder genossenschaftliche Beispiele wie WeilerMobil im Schwarzwald oder die EGOM in Strüth in Rheinland-Pfalz.
  • Energiegenossenschaften stehen dort meist in keinem Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern mit langjährigem Knowhow.
  • Sie kennen sich vor Ort aus und sind gut eingebunden. 
  • Sie sind oft willkommene Partner in Kooperationsvorhaben.
  • Sie produzieren Strom aus Erneuerbaren Energien, der sich in Zeiten geringen Bedarfs sinnvoll in E-Fahrzeuge speichern lässt.
  • Sie können die Elektromobilität an bestehende Geschäftsmodelle andocken, wie das Beispiel WeilerWärme eG zeigt.
  • Sie erreichen eine Mitgliedschaft, die dem Wert Klimaschutz verbunden ist und offen für umweltschonende Mobilitätsangebote 
  • Sie können Mitglieder gewinnen und binden durch günstigere Mitglieds-Tarife.

Bewertung des Geschäftsmodells Elektromobilität

Fahrzeuge teilen ist günstiger ist als ein Eigenes zu kaufen. Die zusätzlichen Wertversprechen beim E-Carsharing sind die Aspekte umweltschonend, Klimaschutz und das gefühl Teil einer Geemiscnaft zu sein. Hinzu kommt die Identifikation mit der lokalen Energiegenossenschaft. Dies erleichtert auch den Vertrieb. Als Kunden bieten sich zunächst die eigenen Mitglieder der Genossenschaft an und Firmen und Organisationen, die regelmäßig die Fahrzeuge nutzen. Ein E-Carsharingprojekt zu planen und zu realisieren ist komplex und erfordert viel Know-how, beginnend mit der Finanzierung bis hin zu den Ladesäulen, der Buchungs-Software und der Abrechnung. Deshalb entwickelt e-Carsharing in Bürgerhand eine ganze Reihe von Bausteinen, die Bürgerenergiegesellschaften vor Ort nutzen können: Die genossenschaftliche Buchungs-App, Erklävideos, Werbematerial usw.  

Den ausführlichen Beitrag „Elektromobilität als Zukunftsaufgabe für Energiegenossenschaften“ finden Sie in Kapitel 4.6. der Studie „Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften“

Lektüretipp: Canzler, Weert / Knie, Andreas: Schöne neue Verkehrswelt. Mobilität im Zeichen des Überflusses: schlau organisiert, effizient, bequem und nachhaltig unterwegs, Bochum 2015.

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