Bewertung des Geschäftsmodells Energiecontracting

Je nachdem, welche Technologie Sie für eine Contracting-Maßnahme wählen, steigt der Aufwand. Bei allen Contracting-Maßnahmen bringen die Verträge eine gewisse Komplexität mit sich. Neben dem Energierecht werden insbesondere das Finanz- und Kapitalrecht berührt. Muster sind zurzeit nur für einige Fälle vorhanden.

Der große Wettbewerbsvorteil der Genossenschaften liegt in der regionalen Verankerung. Sie kennen die Potenziale vor Ort, können Entscheidungsträger persönlich ansprechen und haben ein gutes Renommee. Deshalb ist der Wettbewerb gering. Das größte Risiko ist, dass überzeugte Kunden die vorgeschlagene Maßnahme selbst umsetzen.

Die kleinteiligen und dezentralen Contracting-Maßnahmen weisen meist relativ kurze Laufzeiten auf. Deshalb ist eine strukturierte Kundenansprache notwendig, um ein ausreichendes Projektvolumen und eine genügende Anzahl von Projekten zu realisieren.

Ehrenamtliche Strukturen und Hauptamtlichkeit

Sowohl ehrenamtlich organisierte Genossenschaften als auch Genossenschaften mit hauptamtlich Beschäftigten realisieren Contracting-Projekte. Wer ins Contracting einsteigen will, braucht zwei zentrale Mittel: Know-how und personelle Kapazitäten. Sie brauchen konstante Vertriebsstrukturen, müssen technisches wie kapitalrechtliches Know-how aufbauen und sind für den Betrieb wie die Verwaltung der Contracting-Projekte verantwortlich.

Wenn möglich sollten Sie in Ihrer Genossenschaft deshalb interne Kapazitäten aufbauen oder externe Fachkräfte nutzen. Dabei bieten sich Provisionsmodelle für die Akquise an, die Zusammenarbeit mit Energieberatern oder die Partnerschaft mit Fachbetrieben.

Je komplexer die Projekte werden und je häufiger Sie diese anbieten wollen, desto mehr ist die Genossenschaft auf eine Vergütungsstruktur für die geleistete Arbeit angewiesen.

Leitfragen für genossenschaftliches Contracting

  • Welche finanziellen Mittel werden uns in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen? Können wir Mittel für Contracting-Maßnahmen nutzen?
  • Falls Sie zusätzliches Kapital brauchen: Wie beschaffen wir dieses Kapital? 
  • Wollen wir die Dienstleistung nur zusammen mit der Finanzierung oder auch getrennt davon anbieten?
  • Stehen uns ausreichend Kapazitäten zur Verfügung?
  • Wie „professionell“ wollen wir das Geschäftsfeld bearbeiten – rein ehrenamtlich oder ist die Vergütung von Mitarbeitern möglich?
  • Welches Gebiet möchten wir uns erschließen? Konzentrieren wir uns auf eine Technologie, auf einen bestimmten Gebäudetyp oder sind wir technologieoffen?
  • Welche Kundengruppen möchten wir ansprechen? Kommunen, Privatgebäude, Vereine, Gewerbe?

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